Beschreibung:

Abenteuer galanter Frauen. Gesammelt und herausgegeben von Rétif de la Bretonne. Mit zehn Bildern nach Kupferstichen von Binet.. 854 S. OLwd. im OSchuber., Abbildung

Bemerkung:

EA. Vgl. Hayn-Gotendorf VI, 436f. - Leichte Gbrsp., Schn. leicht stockfleckig. - Rétif de la Bretonne, [auch Restif de la Bretonne] (1734 - 1806), wurde 1734 in Sacy bei Auxerre als Sohn eines wohlhabenen Bauern geboren. Rétif de la Bretonne war seit seinem 15. Lebensjahr gelernter Drucker und wurde Autor von etwa 200 Büchern, die zum Teil noch nicht wissenschaftlich ausgewertet worden sind. Er verfasste Sittenromane und Sozialutopien und schrieb zuletzt, um Zeit zu sparen, direkt in den Setzkasten. Rétif de la Bretonne gilt oft als bloßer Pornograf. Tatsächlich hat er aber eine Ergänzung zu Sade's Bild der Aristokratie in seinen freizügigen Schilderungen der niederen Stände geliefert. De Sade war ein Kontrahent Rétifs. Seine sexuelle Fixierung auf Schuhe, geschildert in dem Roman "Le Pied de Fanchette", führte zu der Bezeichnung Retifismus für diese Art von Fetischismus. Zu seinen skurrilsten Einfällen gehört die Idee, per Gesetz die Verheiratung aller 16-jährigen Männer mit 32-jährigen Frauen zu gebieten. Nach 16 Jahren sollten diese Ehen automatisch geschieden werden, um dann wiederum eine jüngere zu heiraten. Vergleichbare Ideen hat auch Arthur Schopenhauer geäußert. Als Schilderer der Sitten der französischen Revolutionszeit hat ihn Iwan Blochgewürdigt. Retif konnte sich rühmen jenseits des Rheinsder meistgelesene (französische) Autor zu sein. (Zitat)