Beschreibung:

VIII + 384 S. OLwd., Abbildung

Bemerkung:

EA. - Ebd. etw. berieben, fleckig, rückw. Ebd. m. kl. Blasen, innen sehr gutes Expl. - Eisner, (1867 - 1919) Sohn eines jüdischen Kaufmanns, studierte Philosophie und Germanistik an der Univ. Berlin, mußte das Studium aus finanziellen Gründen abbrechen und schloß sich zunächst Friedrich Naumanns Nationalsozialem Verein, 1898 nach kurzer Haft der SPD an. 1893-98 war er Redakteur bei der "Hessischen Landeszeitung" in Marburg, hörte dort Vorlesungen Hermann Cohens, arbeitete seit 1899 durch Vermittlung Wilhelm Liebknechts beim "Vorwärts" in Berlin und wurde 1905 als Revisionist entlassen. 1907 kam E. als Chefredakteur zur SPD-nahen "Fränkischen Tagespost" und übersiedelte nach dem Erwerb der bayerischen Staatsbürgerschaft nach München. Im Ersten Weltkrieg wurde er, nach anfänglichem Bejahen der Kriegskredite, zum Kriegsgegner und übernahm 1917 den Vorsitz der USPD in München. 1918 war Eisner einer der Führer des Munitionsarbeiterstreiks und deswegen von Januar bis Oktober 1918 inhaftiert. In der Novemberrevolution 1918 war er führend am Sturz der Monarchie in Bayern beteiligt, übernahm den Vorsitz des Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrats, proklamierte am 7.11.1918 den "Freistaat Bayern" und wurde am 8.11.1918 bayerischer Ministerpräsident sowie Minister des Auswärtigen. Eisner vertrat einen eigenen, philosophisch begründeten, auf Veränderung der Triebstruktur zielenden Sozialismus, wollte Rätesystem und Parlamentarismus verbinden und ließ, in der Meinung, durch ein Kriegsschuldbekenntnis Deutschlands bessere Friedensbedingungen zu bekommen, durch seinen Sekretär Felix Fechenbach entstellte Gesandtschaftsberichte zur Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs publizieren. Bei den bayerischen Landtagswahlen im Januar 1919 erhielt die USPD nur 2,5 Prozent der Stimmen (drei von 180 Sitzen) und verlor damit ihre parlamentarische Basis. Auf dem Weg zur konstituierenden Sitzung des neugewählten Landtags wurde E. von Anton von Arco-Valley erschossen. Sein Tod wurde zum Signal für die Ausrufung der zweiten Münchner Revolution. (DBE) Eisners bedeutendes Werk über Aufstieg und Zusammenbruch Deutschlands.