Beschreibung:

8 Bl., 176 S.; S. 177-368 S. mit 2 (wiederholten) radierten Titelvignetten von Adam Friedrich Oeser. Abweichende Leder d. Zeit mit Rückenvergoldung, goldgeprägten Deckelbordüren u. marmorierten Vorsätzen (teils stärker berieben, Ecken etwas bestoßen, 1 Rückenschild von Bd. 2 erneuert).

Bemerkung:

Seltene erste Ausgaben in Exemplaren der Vorzugsausgabe auf besserem Papier. Obwohl aus derselben Adelsbibliothek stammend, ist Band 2 ca. 2 cm größer im Format, Vergoldung u. Schnittfärbung sind abweichend zu Bd. 1. - Erste Hälfte eines kurzlebigen Periodicums des Leipziger Professors der Philosophie, Christian August Clodius. Die Bände enthalten nur 3 Beiträge, die alle vom Herausgeber Clodius stammen: 1. (Erster und) Zweyter Versuch über die Sitten in den Werken der griechischen Dichter nebst einigen Anmerkungen über ihren Geschmack und ihre Erfindung. - 2. Vermischte Gedichte. - 3. Medon oder die Rache des Weisen. Ein Lustspiel" (Erstdruck!): "Nach der ersten Aufführung des "Medon" (1768) dichtete (Clodius' berühmtester Schüler J. W. v. GOETHE) im Freundeskreis eine Harlekinade als Prolog", die, als sie bekannt wurde, "Ärgernis erregte" (NDB). Goethes negatives Urteil über seinen einstigen Lehrer in "Dichtung und Wahrheit" hat das einseitige und ungerechte Bild, das sich die Nachwelt von Clodius machte, bis heute bestimmt, obwohl er bei unvoreingenommener Sicht als ein "Mann von umfassender Bildung, geistigem Weitblick, hohem Kunstverständnis und edlem Charakter" (NDB) erscheint. Durch seine "Versuche" hat er sich bekannt gemacht. - Goed. III, 375, 113, 3; Diesch 765; Kirchner I, 5321; Slg. Kippenberg 1628; Ehrlich (Oeser) 51. - Etwas gebräunt, vereinzelt stärker. Beide Titelblätter mit bekröntem Monogrammstempel. Vorsätze mit altem Besitzvermerk in Tinte.