Beschreibung:

8 Bl., 120 S., 1 Bl. Mit gestochener Titelvignette. Marmorierte Interimskartonage d. Zeit (Gelenke berieben).

Bemerkung:

Erste deutsche Ausgabe, in der Übersetzung Ludwig Christian Lichtenbergs (1737-1812), des Bruders von Georg Christoph Lichtenberg. Kaum ein geeigneterer Übersetzer läßt sich für die Briefe des Dijoner Arztes vorstellen, litt Ludwig Christian doch seit langer Zeit an dem beschriebenen Übel, das im 18. Jahrhundert noch für eine organische Krankheit galt und das auch den Autor Revillon quälte. Er sah den Grund der Hypochondrie in fehlgeleiteten Ausdünstungen: je nachdem, auf welche Eingeweide sich die "Schweismaterie" lege, erkranke der Patient an Flatulenz, Erbrechen, Skorbut, Schwindsucht. In 14 Briefen läßt der Arzt seine Leidensgenossen an seinen durch Selbstbeobachtung und -versuch gewonnenen Erkenntnissen teilhaben, welche am Schluß in einem Tagebuch-Auszug (30. März bis 11. Juni) münden: dort sind Mahlzeiten, Entleerungen, Ausdünstungen, Gewichtsveränderungen (alles mit grammgenauen Angaben!) und das Wetter vermerkt. Lichtenberg jedenfalls versichert in seinem Vorwort, die Methode Revillon habe ihm geholfen. - Fromm 21815 (irrig: Georg Christoph Lichtenberg). - Gebräunt u. stockfleckig, Titel mit altem Eintrag in Tinte. Modernes Exlibris.