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Beschreibung:
116; 96; 20; 55, (1); 24 S. Hldrbd der Zeit mit floraler Rückenvergoldung (leicht berieben, Vorsatz gebräunt und mit 1 St., sonst gering braunfleckig).
Bemerkung:
Die hier zusammengestellten Texte Justus Mösers sind offenbar selten einzeln, sondern meist vom Verlag aus in Sammelbänden ausgegeben worden: 1. Der Werth wohlgewogner Neigungen und Leidenschaften.- Goed. IV/1,43,9,9; eine Schrift "über Tugend, Rechtschaffenheit und Gottesfurcht", zugleich ein Denkmal der Freundschaft für den verstorbenen Joh. Friedrich von dem Busche. 2. Harlekin oder Vertheidigung des Grostesk-Komischen.- Goed. IV/1,44,9,10; bedeutende theatertheoretische Schrift von weitreichender Wirkung auf die deutsche Schauspielkunst und den Sturm und Drang, eine "satyrhafte Apologie" des Harlekin, der von Gottsched und der Neuberin von der Bühne verbannt worden war, eine Verteidigung auch des Komischen und der Oper; gegenüber dem Erstdruck um viele sinnentstellende Druckfehler bereinigt und vom Autor um die Vorrede, das Stoßgebet des Harlekins und 5 Anmerkungen vermehrt. 3. Unterthänigste Vorstellung und Bitte Mein Joseph Patridgen Generalentrepreneur der Winterquartierslustbarkeiten bey der Hohen Alliirten Armee ... in punkto des Abzugs von 1 p.C. (per Cent).- Nicht bei Goedeke; in dieser Geburtstagsschrift für den alliierten Feldherrn im Siebenjährigen Krieg, den Herzog Ferdinand von Braunschweig, schlüpft Möser erstmals in die Rolle des Harlekin. Als Landesdeputierter des Hochstifts Osnabrück ist er in das Winterquartier der Alliierten gereist, um wenigsten "1 p. C." Nachlaß von den Kriegskontributionen zu erreichen. In seiner amüsanten Schrift läßt Möser den imaginierten Theaterleiter J. Patridge in Gestalt des Harlekins auftreten und mit bewegenden Worten die traurige Lage seiner Theatertruppe beklagen; in Wahrheit spricht der Abgesandte Möser für sein kleines, notleidendes Land. Mösers geistreicher Auftritt wurde so positiv aufgenommen, daß ihm "eine halbe Million" nachgelassen wurden und das waren weit mehr als "1 p. C.". 4. Schreiben an den Herrn Vicar in Savoyen abzugeben bey dem Herrn Johann Jacob Rousseau: Goed. IV/1,44.9.11; der Erstdruck von 1765 ist VERSCHOLLEN! In dieser Schrift wendet sich Möser gegen das "Glaubensbekenntnis eines savoyischen Vicars" im dritten Teil von Rousseaus "Emile". Er erörtert hier das Eingebundensein einer jeden Religion in den gesellschaftlichen Zusammenhang oder - in der drastischen Diktion des Autors gesagt - er beweist, "daß eine sanfte natürliche Religion gut für Wallachen, aber nicht für Hengste wäre". 5. (Anonym erschienenes) Schreiben an Herrn Aaron Mendez da Costa Oberrabbinern zu Uetrecht, über den leichten Uebergang von der pharisäischen Sekte zur christlichen Religion.- Holzmann/B. IV,1345; nicht bei Goedeke; der Erstdruck von 1773 ist VERSCHOLLEN! Das Schreiben ist an Moses Mendelssohn gerichtet (der Name Aaron Mendez da Costa ist fingiert!) und die Antwort auf dessen vertrauten Brief an Thomas Abbt, "worin er (Mendelssohn) sich über gewisse Wahrheiten unserer (christlichen) Religion sehr scharf ausdrückt".