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8°. 319 S. mit 1 Frontispiz- und 1 Titel-Kupfer. Original-Halbleder.
Bemerkung:
Erstausgaben. Angebunden: J. Sutner. Karl der Grosse. Ein Gedicht in 3 Balladen. München, Fleischmann 1822. 91 Seiten mit 1 Frontispiz- und 1 Titel-Kupfer.. "Sutner: Josef S., Dichter, geboren am 18. März 1784 am Zellbach, nächst Dietramszell (Landgerichts Wolfratshausen) als der Sohn eines Klosterschmiedes und Schlossers; wurde, weil eines Fußübels wegen nicht zum väterlichen Handwerk tauglich, im Klosterseminar seiner Heimath und dann auf dem Gymnasium und Lyceum zu München gebildet. Da ihm die Mittel fehlten die Universität zu besuchen und ein Fachstudium zu absolviren, trat S. als Schreiber zu administrativen Aemtern und 1809 in provisorischer Eigenschaft in den Staatsdienst, verweilte in der Cameralpraxis im damaligen Regen-, Salzach- und Isarkreise, bis ihn endlich 1830 unter dem Finanzministerium des Grafen v. Armansperg eine definitive Anstellung erreichte, starb aber schon am 18. November 1835 zu München. Beinahe ebenso treuherzig wie der arme Sülzbacher Weber und Meistersinger Michael Beheim berichtet auch S., wie er die liebliche Kunst der Poesie gefunden habe: "In früher Jugend gewann ich Apollo lieb; er hieß mich einen Sohn der Natur, ein Kind der Wahrheit und schenkte mir seine Liebe. Zum Beweise seiner Gunst gab er mir eine Leier mit sieben metallenen Saiten: Die tiefe Baßseite war der Wahrheit geweiht, die zweite der Religion heilig, die dritte vries des Vaterlandes Ahnenwürde, die vierte Arkadien, die fünfte tönte der Liebe, die sechste den Gefühlen der Freundschaft und die siebente der Satyre und scholl durchdringend in die Ohren der maskirten Welt. Die erste Saite verstummte, weil ich meine Mitspieler, die sparsam in abgelegenen Winkeln zerstreut waren, nicht hörte; die zweite verscholl ohne Echo; die dritte überstimmte ein über die Gränzen des Vaterlandes gekommener Chor von türkischen Trommeln ... die sechste schwieg, als mich im Unglücke meine ältesten Freunde verließen und dem Zeitgeist nachliefen ... Gewöhnlich war meine Gemüthsstimmung der Vater dieser Laute; daher in früheren Jahren ein Forte, in den jüngeren Jahren ein melancholisches Piano vorherrschend ist. Der Patriot findet einige Eichenblätter und der Freund der Minne grüne Myrthenzweige ... Ich habe mich nicht geschämt die Tugend zu preisen, wenn ich sie auch am Bettelstabe fand und das Laster zu geißeln, wenn es auch gemacht zu sein schien, Ehrfurcht gebieten zu wollen" ... Im J. 1822 erschien sein "Karl der Große" betiteltes Gedicht in "drei Balladen" (91 S. 8°, mit Anmerkungen und einer Abbildung der sagenhaften "Reismühle" im Würmthale, gezeichnet von Buziger, gestochen von C. Schleich junior." Holland, Hyacinth, "Sutner, Josef", in: Allgemeine Deutsche Biographie 37 (1894), S. 202-204.
Erhaltungszustand:
(Einband stärker berieben und etw. bestossen, Schnitt und Titelseiten stockfl., sonst ordentlich).