Beschreibung:

Königliche Schauspiele. Montag, den 19. April 1847. Im Schauspielhause. 62ste Abonnements-Vorstellung. Zur Geburtstagsfeier A. W. Iffland's. .... Einblattdruck [ca. 35,6 x 21,4 cm] unter Glas, mit Aufhängung., Abbildung

Bemerkung:

Stockfleckig (bedingt durch die Pappe der Rahmung), Papierstreifen berieben. - Iffland, (1759 - 1814), sollte nach den Plänen des Vaters Theologie studieren. Gastspiele der Ackermannschen und Seylerschen Truppe erregten jedoch seine Begeisterung für das Theater. Nach einem heftigen Streit mit dem Vater verließ er das Elternhaus und floh 1777 ans Hoftheater in Gotha, wo Conrad Ekhof, der Leiter dieser Bühne, das Talent des jungen Iffland erkannte. Die Physiologie des 18.Jh. widmete sich der Frage nach dem Beziehungsgefüge von Körper und Seele. Die Ergebnisse dieser Forschung beeinflußten auch die Schauspielkunst. Zweifellos kam ihr die Funktion zu, die Kenntnis des Zuschauers über die menschliche Seele beträchtlich zu erweitern. Der vom Schauspieler geschaffene seelische Ausdruck mußte eine entsprechende körperliche Übereinstimmung hervorbringen. In Deutschland war es außer Conrad Ekhof vor allem Iffland, dessen Rollenporträts dem psychologischen Wissen der Zeit Rechnung trugen. - Als nach Ekhofs Tod das Hoftheater aufgelöst wurde, übernahm 1779 Wolfgang Heribert von Dalberg, der Leiter des Mannheimer Nationaltheaters, das Gothaer Ensemble fast geschlossen an sein Haus. Hier entwickelte sich Iffland zum Charakterdarsteller und prägte einen Stil, der im Unterschied zur deklamatorischen Weimarer Spielweise auf dem realistischen Detail aufbaute. Nicht der literarische Wert des Stückes stand im Vordergrund, sondern die psychologisch-realistische Schauspielkunst, welche die Kenntnis der Seele beim Schauspieler zur Voraussetzung und beim Publikum zum Ziel hat. Seinen größten Erfolg feierte Iffland als Franz Moor in der Uraufführung von Schillers Die Räuber (1782). Er trat auch selbst als Dramatiker hervor, vor allem mit den Stücken Verbrechen aus Ehrsucht (1784), Der Jäger (1785) und Die Hagestolzen (1793). In Gastvorstellungen spielte Iffland auch am Weimarer Hoftheater. Von 1796 bis 1813 war er Direktor des Berliner Nationaltheaters (seit 1811 Generaldirektor der Königlichen Schauspiele) und setzte den Neubau des Theaters am Gendarmenmarkt durch, der 1802 mit Kotzebues Kreuzfahrern eröffnet wurde... (DBE) - Hier der Anschlag für eine Aufführung "Der Jäger" zum 88. Geburtstag.