Beschreibung:

3 Bll., 402 Seiten. Halbleinwand-Einband der Zeit mit Leinwandecken u. marmorierten Deckeln sowie einem handbeschriebenen Rückenschild in guter Erhaltung. (Papier etwas gebräunt. Einige Blätter am unteren Rand mit Knickspuren). 22x15 cm

Bemerkung:

* Heinrich Julian Schmidt (* 7. März 1818 in Marienwerder, Provinz Westpreußen; ? 27. März 1886 in Berlin) war ein deutscher Literaturhistoriker. Julian Schmidt war der Sohn eines Kalkulators, eines Beamten der Finanzverwaltung. Ab 1. November 1827 besuchte er das königl. evangelische Gymnasium seiner Heimatstadt und bekam am 30. März 1837 sein Reifezeugnis. Anschließend studierte er Geschichte und Philologie an der Albertus-Universität Königsberg, u. a. bei Karl Rosenkranz. Sein Studium beendete er am 9. Juli 1840 mit der Promotion zum Dr. phil. In den Blättern der Erinnerung (Schmiedeberg) ist ein studentisches Porträtaquarell von ihm erhalten. In Königsberg absolvierte Schmidt sein Probejahr als Oberlehrer und wechselte 1843 als Lehrer an die Luisenstädtische Realschule in Berlin. Dieses Amt gab er 1847 auf und ließ sich in Leipzig nieder, wo er Mitarbeiter von Ignaz Kurandas literarisch-politisch ausgerichteten Zeitung Die Grenzboten wurde. Zusammen mit Gustav Freytag übernahm Schmidt ab Juli 1848 die Redaktion und machte sie zum einflussreichsten Organ des programmatischen Realismus. Gerade Schmidts zahlreiche literaturkritische Artikel über Friedrich Hebbel, Karl Gutzkow und andere wurden äußerst kontrovers diskutiert. Diese wöchentliche Zeitung hatte auch politische Bedeutung, weil sie mit der Zeit auch zum Sprachrohr der großen konstitutionellen oder gemäßigt liberalen Partei der 50er Jahre, der sogenannten Gothaer, wurde. Ende 1861 verließ Schmidt Die Grenzboten und wechselte nach Berlin zur Berliner Allgemeinen Zeitung. Dort wirkte er bis diese Ende 1863 ihr Erscheinen einstellen musste. Sie war von Georg von Vincke gegründet worden und von dessen Parteifreunden der Altliberalen Partei wurde sie auch finanziert. 1865 verkaufte Schmidt seinen Anteil am Grenzboten an Max Jordan. Ab dieser Zeit trat er nur noch gelegentlich mit Artikeln an die Öffentlichkeit, u. a. in Ernst Dohms und Julius Rodenbergs Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft oder Heinrich von Treitschkes Preussische Jahrbücher. Zu seinem 60. Geburtstag erhielt Schmidt 1878 von Wilhelm I. ein Ehrengehalt von 1500 Mark. In den nächsten Jahren zog sich Schmidt immer mehr ins Privatleben zurück und starb drei Wochen nach seinem 68. Geburtstag am 27. März 1886. Im Gegensatz zu dieser recht wohlwollenden Einschätzung (nach Meyers Konversations-Lexikon, 1888, 4. Auflage, leicht sprachlich überarbeitet) standen Auffassungen innerhalb der deutschen Sozialdemokratie. Franz Mehring bezeichnete Schmidt als den König des Sudelgeschlechts. Ferdinand Lassalle schrieb in seiner 1862 erschienenen Streitschrift Herr Julian Schmidt der Literaturhistoriker, mit Setzer-Scholien herausgegeben, Leute wie Schmidt hätten ?aus den Schriften der Denker und Gelehrten sich einiger vornehmen Ausdrücke bemächtigt und mit Hilfe derselben sich eine eigene Art von gespreizter ?Bildungssprache? erzeugt, die einen wahren Triumph der modernen Bildung darstellt und zeigt, wohin es die Kunst bringen kann. Es ist eine nach den Gesetzen der belletristischen Routine kaleidoskopartig durcheinandergerüttelte und geschüttelte Anzahl von Worten, die keinen Sinn geben, aber auf ein Haar so aussehen, als gäben sie einen solchen und einen erstaunlich tiefen!? (Quelle Wikipedia)