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- Angebunden: [III] Einige Reden des Ordinarii Fratrum, die er vornemlich Anno 1756. zur Zeit seiner Retraite in Bethel, an die gesamte Bertholdsdorfische Kirchfahrt gehalten hat. 3 Werke in 1 Band. - [I] 2. Auflage. - [III] 3. Auflage,. [I] 224 Seiten. - [II] 152 Seiten. - [III] 176 Seiten. - Mit einigen Titel-, Text- und Schlußvignetten in Holzschnitt, 8° (18 x 11,5 cm). Pappband der Zeit mit nachtblauem Papierbezug, dunkelbraunem, goldgeprägtem Rückenschild und gelb gefärbtem Schnitt.
Bemerkung:
Sammelband mit drei Predigtwerken, darunter die sog. Berliner und Berthelsdorfer Reden. - [I] Meyer, Bibliogr. Handbuch Zinzendorf-Forschung A 130 r 2. - Im Dezember 1737 war Zinzendorf nach Berlin gereist, weil "mir die Seelen am Herzen lagen, die mein seliger Pathe Spener und Schade und Lysius hier häufig erwekt [...] so war meine Hauptabsicht, solches durch die Predigt des Evangelii auch hier zu thun". Er legte in seinen Predigten "an die Mannspersonen den zweyten Artikel des Glaubensbekenntnisses, nach Lutheri Auslegung im kleinen Catechismo" zugrunde. "Wie ihm sonst dabey zumuthe gewesen, davon hat er sich selbst folgendermassen geäußert: 'Meine Präparation ist die Stunde vorher eine solche Beklemmung und Armuth, daß ich vielmals, ehe ich hinauf gehe, nicht weiß wo ich bin. Sobald ich anfange zu reden, so fühle ich die Kohle vom Altar. Ich fühle meine Zuhörer nach ihren unterschiedlichen Arten. Thränen sind nichts rares bey ihnen, auch bey den Soldaten'" (Spangenberg, Leben Zinzendorfs 1081ff.) - Bis in den April 1738 predigte Zinzendorf in Berlin; die erste Ausgabe der sog. Berliner Predigten erschien im selben Jahr. Vorliegend die 2. Auflage der von Zinzendorf 1758 selbst revidierten Fassung. "Eine seiner genialsten Schriften [...] seiner stürmischen Periode, in welcher er seine eigentliche Position entfaltet" (Erich Beyreuther, Vorrede zu Zinzendorfs Hauptschriften I, 1962, S. XVfff.) - [II] Meyer, Bibliogr. Handbuch Zinzendorf-Forschung A 217. - Erste Ausgabe der erst 24 Jahre nach Zinzendorfs Tod edierten Sammlung mit 27 Reden; jede Rede mit einer schönen figürlichen Holzschnittvignette geziert. - [III] Meyer, Bibliogr. Handbuch Zinzendorf-Forschung A 213.3. - Von Zinzendorfs engem Vertrauten und "Geschäftsführer" Friedrich von Wattewille (auch Wattenwyl, 1700-1777) erstmals 1758 herausgegebene Sammlung von Reden und Predigten, die Zinzendorf 1756 in Bethel (Berthelsdorf) gehalten hatte. - "Vom Anfange dieses Jahres bis zu Ende August wohnte der Graf in Bertholdsdorf [...] Die Anzahl der erwekten Leute, die an diesem Orte wohnhaft und miteinander verbunden waren, nahm immermehr zu, und er erlaubte ihnen wöchentlich einmal in seine Hausversamlungen zu kommen. Er machte aber auch allen Einwohnern des Orts Gelegenheit, Sonntags in seinem Hause ihn zu hören; und hielt ihnen sehr herzliche und gesegnete Reden. Diese Versamlung wurde so fleißig besucht, daß der Saal die Zuhörer nicht fassen konte" (Spangenberg, Leben Zinzendorfs 2043). - Zu Wattenwille vgl. BBKL XXIX, 1542. - ADB XLI, 248f. ("Während der Verbannung Zinzendorf?s aus Sachsen, 1737-47, überließ dieser seinem Vertrauten zum größten Theile die Verwaltung seiner Güter und die Leitung von Herrnhut [...] Er war seit 1723 mit einem Fräulein v. Zetzschwitz verheirathet, aber kinderlos geblieben, jetzt adoptirte er 1744 den Candidaten Michael Langguth, der nun den Namen 'Johannes v. Wattenwyl' annahm, und, auf diese Weise ebenbürtig geworden, sich mit einer Tochter Zinzendorf?s, der Gräfin Benigna, verehelichte. Derselbe ging, 1747 zum Bischof geweiht, bald darauf nach Amerika und nach Grönland und galt als der eigentliche Fortsetzer von Zinzendorf?s Werken, namentlich in Hinsicht auf die Mission unter den Heiden. Fr. v. W. blieb bis zum letzten Athemzuge im innigsten Umgang mit dem Stifter von Herrnhut und saß im Mai 1760 an dessen Sterbebette. Er selbst starb erst im April 1777. Der Biograph Zinzendorf?s charakterisirt v. W. mit den Worten: 'Er hatte lieb und wurde geliebt'"). - Einband etwas berieben, Kapitale und Kanten etwas beschabt. Ecken bestoßen, vordere untere Ecke des Hinterdeckels mit kleiner Fehlstelle im Bezugspapier. - Auf dem vorderen Vorsatz Besitzeintrag des frühen 19. Jahrhunderts in alter Tinte. - Gering stockfleckig, Schnitt und Kopfsteg des Mittelteils mit leichtem, kaum bräunendem Wasserrand. - Gutes Exemplar in einem schlichten, aber ansprechenden Einband der Zeit.