Beschreibung:

(28), 436 Seiten, 38 Seiten Index. Mit einigen Vignetten und Kopfstücken in Holzschnitt. 2° (33,5 x 22,5 cm). Schöner Pergamentband der Zeit mit durchgezogenen Bünden, spanischen Deckelkanten, handschriftlichem Rückentitel und rot gefärbten Schnitten.

Bemerkung:

Der Benediktiner Schmier (1679-1728), Prior von Feldkirch, päpstlicher Protonotarius und Professor für Natur- und Völkerrecht in Salzburg, "gehörte als Jurist zu den kath. Naturrechtlern, die dieses Gebiet als selbständiges Fach betrieben. Er setzte sich mit Grotius und Pufendorf auseinander, vertrat jedoch selbst eine aristotelisch-thomistische Linie in der Nachfolge von Francisco Suárez (1548?1617). Ihm ist Gott Urheber des Naturrechts und der Rechtsentwicklung der Menschheit. S. gehört zu den letzten Vertretern eines ius divinum, das er mit dem Naturrecht verbindet [...] S. gilt als kanonistischer Klassiker des 18. Jh. und darüber hinaus als kath. Universaljurist." (NDB XXIII, 229f.). - Vorliegendes Werk enthält das allgemeine Staatsrecht, dem Schmier 1716 ein ausführliches kanonisches Recht vorausgeschickt hatte. - Durchaus bereits aufklärerisch zu nennendes juristisches Werk, das beispielsweise den Monarchen als "persona privata" und "persona publica" quasi-vertraglich an seine Untertanen gebunden sieht ("Schmier spricht hier kennzeichnend von der -nur nach heutiger Auffassung- scheinbar paradoxen "lex contractus"; Heinz Mohnhaupt: Von den "Leges fundamentales" zur modernen Verfassung in Europa, mit Verweis auf das für Schmier ergiebige Werk von Chr. Link: Herrschaftsordnung und bürgerliche Freiheit, 1979). - Pergamentbezug des Hinterdeckels etwas wellig, Rücken mit (leicht entfernbaren) Leimresten; offenbar von alter Papierkaschierung. - Einband etwas gebräunt und fleckig, insgesamt wohlerhalten. - Titelblatt fehlend. Vorderes Innengelenk und Bundstege der ersten Blätter mit Wurmspuren. Nur leicht gebräunt und mit ganz vereinzelten Braunflecken; erfreulich sauber. - Bis auf das fehlende Titelblatt gutes Exemplar.