Beschreibung:

32 S. Mit zahlr. Abb. Geheftet.

Bemerkung:

Ein gutes und sauberes Exemplar. - Teils faksimlierte Originalbeiträge. - In der DDR war gesellschaftlich ein oft gebrauchter Begriff. Persönliche und gesellschaftliche Interessen hatten übereinzustimmen. Wer das Tor eines sozialistischen Betriebes durchschritt, ging nicht einfach nur zur Arbeit. Die Fabriken waren volkseigen und standen unter direkter Aufsicht der SED, der sogenannten Arbeiterpartei. Mit den Enteignungen hatte nach 1949 die ideologische Vereinnahmung der Arbeiter begonnen. Sie sollten sich als Eigentümer fühlen. Kultur- und Bildungspläne, sozialistischer Wettbewerb, Subbotnik, Aktivistenbewegung, Planvorsprung und "Messe der Meister von morgen" galten als Zauberworte eines neuen Verhältnisses zur industriellen Arbeit und bestimmten den Jahresrhythmus der Brigaden. Nicht Rationalisierung, sondern Vollbeschäftigung mußte zur "Steigerung der Arbeitsproduktivität" und der damit verbundenen Planerfüllung, vorfristigen Planerfüllung oder gar Planübererfüllung beitragen. In Brigaden zusammengefaßt, feierten die Werktätigen gemeinsam, fuhren gemeinsam mit dem Dampfer (Brigadeausflug), spendeten als Brigademitglieder Blut, übten Solidarität, gingen geschlossen zur Kampfdemonstration - und führten zu guter Letzt darüber Buch. Selbst Theaterbesuche waren eine kollektive und nicht selten regelmäßige Angelegenheit. Betriebliche Kartenverkäufer sorgten für den Vertrieb der Billetts am Arbeitsplatz.