Beschreibung:

(Nach Marlowe). Historie. Potsdam, Kiepenheuer, 1924. Mit 4 Tafeln von Caspar Neher. 121 S., 1 Bl. Or.-Kart.; mit leichtem Lichtschatten.

Bemerkung:

WG 4; Seidel 249. - Erste Ausgabe. Klaus Völker schreibt im Kapitel "Der Weg zum epischen Theater" über die Brechtsche Inszenierung des Stücks (der Illustrator Caspar Neher war für das Bühnenbild verantwortlich): "Während der Proben entdeckte der Regisseur die Schwächen des Dramatikers. Brecht änderte, schrieb neuen Text. Er paßte sich den Bedürfnissen und Fähigkeiten seiner Schauspieler an... So wurde "Eduard II" die Gründungsaufführung des Brechtschen Theaters. Der Dichter hat später oft eine Anekdote von den Proben erzählt und den Augenblick bezeichnet, in dem die Idee des "epischen Theaters" verankert ist: In der Schlachtszene kam man nicht mit den Soldaten zurande. Wie verhalten sich Soldaten in einer Schlacht? wollte Brecht von seinen Mitarbeitern wissen. Niemand wußte eine Lösung. Auch Karl Valentin wurde gefragt. Soldaten, meinte der, haben Angst: "Furcht hams, blaß sans." Diese Antwort war das entscheidende Stichwort. Die Gesichter der Soldaten wurden dick mit Kalk belegt. Und an diesem Tage war der Aufführungsstil gefunden" (Bertolt Brecht, S. 84). - Gutes Exemplar.