Beschreibung:

Nach spanischen Romanzen besungen. Tübingen, Cotta, 1806. Tit., 236 S. Pappband der Zeit mit rotbraunen Kleisterpapierbezügen u. goldgeprägtem Rückenschild; Bezug an den Kapitalen leicht beschabt.

Bemerkung:

Goed. IV/1,735,115; Slg. Borst 1030; Günther/Volgina/Seifert 474. - Erste Einzelausgabe, hier in der Druckvariante auf besserem Papier (Bütten). Das Werk war ein Jahr zuvor erstmals vollständig (und dort mit einer Vorrede J. v. Müllers) im 3. Band von "Zur schönen Literatur und Kunst" erschienen. Herders Nachdichtung des Epos von "El Cid campeador", dem spanischen Volkshelden des 11. Jahrhunderts, "ist für die Geschichte der deutschen Lyrik insofern von großer Bedeutung, als sie die Form der Romanze ... in Deutschland heimisch machte" (H.-H. Henschen in KNLL VII, S. 716). Gleichzeitig lenkte sie das Interesse der Romantiker auf die seit langem aus dem Blickfeld West- und Zentraleuropas entschwundene Kultur der südwesteuropäischen Randregion: "Herder kam über das Studium Gongoras und der Romanzen ... zur spanischen Literatur und Neubewertung der Araber für die europäische Kultur. In seinem "Cid" huldigte er Spanien, das ihm zum wichtigsten Land der Romania geworden war. Er bereitete die intensive Begegnung der Romantik vor" (Marbacher Kataloge Bd. 37 (1982), "Weltliteratur. Die Lust am Übersetzen im Jahrhundert Goethes", S. 576). - Vereinzelt etwas stockfleckig, Titelblatt gebräunt, ohne das (ansonsten leere) Schlussblatt mit dem Druckvermerk von Frommann und Wesselhöft.