Beschreibung:

Ein lehrreiches Buch für Kinder und Kinderfreunde. (Mit einem Vorwort von Heinrich Kurz). Zürich, Orell, Füßli u. Comp., (1841). Mit mitpaginiertem Holzstichtitel, 6 Holzstichtafeln u. 1 Holzstichkarte (alle auf aufgewalztem China), ferner 11 Zwischentiteln in Holzstich sowie ca. 180 Holzstichillustrationen im Text nach Ch. N. Lemercier. XVI, 640 S. Einfacher Hlwd. um 1900 mit Rückentitel ("Robinson"); Deckelbezüge berieben.

Bemerkung:

Ullrich 113c; Wegehaupt I, 2337; vgl. Kümmerling-Meibauer, Klassiker der Kinder u. Jugendliteratur, S. 1169ff. (ausführlich zu Inhalt und Wirkung). - Zweite deutschsprachige und erste umfangreich illustrierte Ausgabe des Jugendbuchklassikers. Pfarrer Johann David Wyss (1743 - 1818) hatte 1792 damit begonnen, seinen vier Söhnen eine an der eigenen Familie orientierte "Robinsonade" zu erzählen: Ein Schweizer Pfarrer strandet mit Frau und vier Söhnen auf einer einsamen Insel ("Neu-Schweizerland") und richtet sich dort häuslich ein. Die Rahmenhandlung diente Wyss zu umfangreicher sittlicher und besonders auch praktischer Belehrung seiner Söhne. Erst in jüngerer Zeit wurde beachtet, dass es sich durchaus auch um eine politische Utopie handelt, in der Wyss, beeinflusst durch Schnabels "Insel Felsenburg" und vor dem Hintergrund der politischen Zeitereignisse, eine ideale, demokratische Schweiz entwirft. Die Geschichte gelang so gut, dass der zweitälteste der Söhne, Johann Rudolf, 1812 mit der Veröffentlichung (mit Zustimmung des Vaters unter seinem Namen) begann. Erst 1827 lag das Werk in vier Bänden und mit nur wenigen Illustrationen versehen vollständig vor. Diesem Mangel half man durch die vorliegende Ausgabe ab, indem man die Illustrationen einer kurz zuvor (1840) erschienenen französischen Ausgabe übernahm. - Durchgängig teils auch stärker stockfleckig, eine Seite (S. 259/60) mit ca. 10 cm langem Einriss (kein Textverlust).