Beschreibung:

Originalleinen.

Bemerkung:

Ein gutes und sauberes Exemplar. - Die geistige Unabhängigkeit der Theologischen Ethik zeugt von dem in Rothes Lebensgeschichte immer kräftiger und ihm selbst verläßlicher entwickelten freien Glauben. Rothes Theologie ist eine Einladung zum Christ-Sein, will - mit Luther - Leib und Seele, Augen, Ohren, und alle Glieder, Vernunft und alle Sinne öffnen für das Leben des Menschen im kommenden Gottesreich, wie es sich in der Kulturwelt entwickelt. Dieses Pathos von der "christlichen Welt" bestimmt seine Theologie. Rothe ist aber auch vom Pathos in einem anderen, spezifischen Sinn bestimmt. Er leidet an der Auswanderung des Bürgertums, zumal der Gebildeten, aus der Kirche. Er will ein Wortführer der bürgerlich-protestantischen Bildungsschicht sein und insofern kann man seine Theologie im Vorgriff auf ein Modewort gern eine "Bürgerethik" nennen. Daß Rothe sich dabei nicht in das für die meisten seiner gebadeten Zeitgenossen unbewohnbare Haus kirchlicher Dogmatik zurückzog, sondern die grundlegende Einheit des Christentums mit der modernen Welt schlichtweg voraussetzte, das hat ihm begeisterte Verehrer wie verwunderte Spötter bis heute gesichert.