Beschreibung:

1059 S. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - Die Briefe dieses Bandes dokumentieren die produktivste Zeitspanne in Klopstocks Leben. Anfang 1768 vollendete er das Manuskript zum dritten Band des "Messias" - dieser erschien Anfang 1769 - und schloß bis zum Oktober 1772 das gesamte Werk ab. 1769 wurde der zweite Teil der "Geistlichen Lieder" und das erste vaterländische Drama "Hermanns Schlacht" veröffentlicht. 1771 gab Klopstock die erste authentische Sammlung seiner Oden heraus, die er seit 1766 um eine beträchtliche Anzahl vermehrt hatte, 1772 sein drittes biblisches Drama, "David". Außerdem arbeitete er an einem zweiten "Hermann"-Drama ("Hermann und die Fürsten"), ander "Gelehrtenrepublik" und an der großen - unvollendet gebliebenen - "Abhandlung vom Sylben-maasse". Damit im Zusammenhang standen intensive altsprachliche Studien Klopstocks, über die seine Briefe, vor allem an Denis und ein umfangreiches Schreiben an Lessing, wichtige Aufschlüsse geben. Zentrales Thema der Briefe dieser Jahre ist Klopstocks Bemühung um eine dauerhafte staatliche Unterstützung der Wissenschaften in Deutschland, sein "Wiener Plan". Adressaten in Wien waren außer Joseph II. der Staatskanzler Kaunitz, Graf Dietrichstein, der sächsische Gesandte Völckersahm, der frühere kaiserliche Gesandte am dänischen Hof, Graf Welsperg, und dessen Sekretär Ignaz Matt. Über diesen wurde auch die langwährende Verbindung zu Gluck hergestellt, der dem Wunsch Klopstocks entsprechend Bardengesänge aus "Hermanns Schlacht" vertonte. Der briefliche Austausch mit Freunden früherer Jahre setzte sich fort: mit Ebert, J.A. Cramer, Gleim, Elisabeth Schmidt, Alberti, Gerstenberg, Lavater; neue Freunde traten hinzu: Anna Cäcilie Ambrosius, Angelica Kauffmann, Johann Carl Tiedemann, ein von Klopstock wegen seiner gelehrten Kenntnisse geschätzter Hofmeister. 1770 erfuhr Klopstocks Leben eine einschneidende Veränderung durch die Entlassung seines Freundes und Gönners Johann Hartwig Ernst Bernstorff aus dem dänischen Staatsdienst. Klopstock übersiedelte mit ihm von Kopenhagen nach Hamburg, wo er bis zu seinem Tode blieb. Von der Sorge um seine bedrohte dänische Pension, von der Anstrengung, seine Mutter materiell zu unterstützen und seinen Brüdern ein Fortkommen zu verschaffen, legen manche Briefe beredtes Zeugnis ab. Nahezu die Hälfte der Briefe dieses Bandes wird zum ersten Mal veröffentlicht; ein detaillierter Kommentar erläutert alle in der Korrespondenz vorkommenden Personen sowie die vielfältigen und z.T. sehr komplexen Themen.