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Sehr gutes Ex. - Insekten als Krankheitserreger und Krankheitsüberträger Insekten können grundsätzlich auf zweierlei Weise pathologische Veränderungen, also Krankheitserscheinungen, beim Menschen und seinen Haustieren hervorrufen, nämlich als Krankheitserreger (Gifttiere, Parasiten) oder, was streng geschieden werden muß, als Krankheitsüberträger (echte Zwischenwirte oder mechanische Überträger verschiedenartigster Krankheitserreger aus dem Tier- und Pflanzenreich). Im ersten Falle entstehen die krankhaften Veränderungen im Körper des Warmblütiers durch Absonderungen der Insekten oder durch mechanische Reizung und Zerstörungen (gewöhnlich kombiniert), im zweiten Falle überträgt direkt oder vermittelt indirekt das Insekt die eigentlichen Krankheitserreger, mit denen es sich vorher selbst infiziert hatte und die nicht selten für das Insekt ebenfalls pathogen sind. Insekten als Gifttiere Unter tierischen Giften versteht man Stoffe, die im lebenden Körper eines Tieres vorhanden sind und unter bestimmten Umständen ausgeschieden werden und die in einem anderen Organismus in verhältnismäßig kleinen Dosen pathologische Zustände oder Folgen bewirken. Die Ausscheidung giftiger Stoffe ist auch bei Parasiten die Regel, jedoch bezeichnet man diese (aus praktischen Gründen) nicht als "Gifttiere". Die Wirkungsweise eines tierischen Giftes kann lokaler Natur sein, oder es breitet sich von der Applikationsstelle über einen großen Teil des Körpers aus und beeinflußt den gesamten Organismus. Eine scharfe Trennung zwischen diesen beiden Wirkungsweisen ist jedoch häufig nicht möglich, und sie hängen auch nicht nur von der Zusammensetzung des aufgenommenen Giftes ab, sondern ebenso von der Reaktion des "vergifteten" Organismus. Im allgemeinen Sprachgebrauch unterscheidet man zwischen Blut-, Nerven- und Gewebsgiften, aber es gibt keine absolut scharfen Grenzen, und häufig wirkt das Gift eines Insektes sowohl in der einen als auch in der anderen Richtung. Gegen bestimmte organische Stoffe reagieren allergische Personen ferner anders als normal empfindliche, und ein Bienenstich kann bei einem allergischen Menschen innerhalb kürzester Zeit zum Tode führen, während es bei der größten Mehrzahl der Gestochenen bei relativ geringfügigen, lokalen Reaktionen bleibt. Auf der anderen Seite, und das ist die Regel, tritt bei Mensch und Tier eine Gewöhnung an "Vergiftungen" durch Stiche oder Bisse von Insekten ein. Es ist eine bekannte Tatsache, daß Imker immun gegen Bienenstiche sind; ihr Blut hat Gegengifte (Antitoxine) gebildet. Eine große Rolle spielt die Menge des injizierten Giftes und die Lage der Applikationsstelle. Geringe Giftmengen sind harmloser als größere Mengen, aber das hängt natürlich von der Zusammensetzung und Stärke (Toxizität) des Giftes ab. Ein Bienen- oder Wespenstich im Rachen eines Menschen, der z. B. das Insekt mit einem Stück Obstkuchen aufgenommen hat, ist immer lebensbedrohend, da das sich schnell entwickelnde ödem eine Erstickungsgefahr mit sich bringt. Derselbe Stich in den Finger wäre bei nichtallergischen Personen völlig harmlos verlaufen. Die bei nichtparasitischen Insekten zur Anwendung kommenden Gifte sind Wehr- und Abschreckungsgifte oder haben auch, wie zum Beispiel bei vielen Spinnentieren die Aufgabe, Beutetiere durch Lähmung zur Strecke zu bringen (wie Grabwespen). Derartige Gifttiere finden sich in den folgenden Ordnungen: Hymenoptera (Hautflügler). Die weiblichen Tiere injizieren mit Hilfe ihres Legestachels bestimmte toxische Sekrete (akuleate Hymenopteren). Coleoptera (Käfer). Einige Familien dieser Ordnung enthalten Vertreter, deren Körper unter bestimmten Umständen giftige Sekrete absondern, oder diese werden frei, wenn das Insekt zerdrückt oder verschluckt wird (zum Beispiel Staphylinidae, Meloidae und Oedemeridae). Lepidoptera (Schmetterlinge). Die Raupen verschiedener Familien haben sehr spröde, leicht abbrechende Haare und Dornen, die entweder mechanisch irritierend wirken (zum Beispiel Arctiidae und Lymantriidae) oder ein echtes Gift absondern (Sa-turniidae, Megalopygidae, Eucleidae). Beide Sorten sind häufig gemeinsam in derselben Art zu finden. Allergische Reaktionen können bei empfindlichen Menschen auch durch nichtparasitische Insekten anderer Ordnungen (zum Beispiel Schaben und Heuschrecken) hervorgerufen werden, ohne daß man diese nun als "Gifttiere" einreihen muß. Sie wirken nur ausnahmsweise giftig. Diese Einschränkung zeigt jedoch, wie schlecht begrenzt oder wie dehnbar die Begriffe Gift und Gifttiere sind. (S. 2 f.)