Beschreibung:

X; 250 S. Gebundene Ausgabe.

Bemerkung:

Gutes Ex. - Aus SED Bibliothek. - Inhalt -- I Was sollen wir essen? -- II Unsere Stellung zu den Thieren -- III Die Gleichstellung der Geschlechter -- IV Die Lebensfrage der Familie V Der Rückgang des Deutschthums -- VI Zur Reform des Universitätsunterrichts -- VII Das Philosophie-Studium -- VIII Die Ueberbürdung der Schuljugend IX Die preussische Schulreform von 1882 -- X Der Bücher Noth -- XI Die epidemische Ruhmsucht unserer Zeit XII Der Somnambulismus. - Es ist klar, dass dieses Verhältniss der Somnambule zum Magnetiseur den Begriff der Besessenheit objektiv verwirklicht, .von dessen Verwirklichung in machen Irrsinnsfallen die blosse Illusion besteht; es ist ebenso klar, dass die mit solcher Besessenheit gegebene Aufhebung der Selbstbestimmung des Willens das psychologische Fundament der Sittlichkeit ganz ebenso wie der spontane Irrsinn zerstört. Ob der Inhalt des infiltrirten Willens gut oder böse ist, erscheint relativ gleichgiltig, da seine Ausführung dem Handelnden doch nicht mehr moralisch zugerechnet werden kann; aber das rein Formelle an diesem Verhältniss ist einem Meuchelmord der sittlichen Persönlichkeit gleich zu achten, und muss als solcher immer sittlichen Abscheu erwecken. Das Hinüberspielen des blinden Automatengehorsams aus dem somnambulen in den wachen Zustand kann niemals Früchte von sittlichem Werth, sondern höchstens eine maschinenmässige Legalität der impulsiven Handlungen erzielen; aber die Legalität ist hier nicht, wie in der echten Pädagogik, eine Vorstufe zur Bethätigung sittlicher Autonomie, sondern mit dem Preise ihrer Zerstörung bezahlt. Nur da, wo durch Geistesstörung ohnehin die psychische Grundlage der sittlichen Persönlichkeit aufgehoben ist, kann die Herbeiführung des somnambulen Zustandes und die Aenderung der krankhaften Wülensimpulse und Einbildungen unbedenklich erscheinen; so z. B. wenn man einem Irrsinnigen im somnambulen Zustand befiehlt, hinfort nicht mehr von einem bösen Dämon sondern von einem guten Genius besessen zu sein, oder ihn selbst die Person wählen lässt, mit der er die Vertauschung seines wahnsinnigen Ich vornehmen will. ... (S. 224)