Beschreibung:

367 S. Broschiert.

Bemerkung:

Gebraucht, aber gut erhalten. - Das korrekte philosophische Nachdenken verbietet es - bei aller Anerkennung des überragenden Kantschen Intellekts -, das recht schwierige Verständnis des kritischen Werkes allein auf seine Tiefsinnigkeit (neben einer abschrek-kenden Terminologie) zurückzuführen. Man gelangt auf diesem Weg vielmehr zu der Einsicht, daß wenn Kant von unwahren Prämissen ausgegangen ist, er notwendig in große Schwierigkeiten geraten mußte, den Mechanismus der Erkenntnis klar und durchgängig schlüssig darzustellen. So sind die Schwierigkeiten die Kant hatte, die späteren Schwierigkeiten des Lesers, deutliche Einsichten in die behandelte Materie zu gewinnen. Die Transzendentalphilosophie ist ein markanter Punkt in der Kette des zeitlichen Denkens, und sie wird es auch bleiben. Man kann aber nicht dabei stehen bleiben, wenn man nach den noch ausstehenden Antworten auf die Fragen der Erkenntnistheorie sucht. Offen stehen fundamentale philosophische Fragen: die nach den Funktionen der Sinne und des Denkens und ihrem Zusammenhang mit der Handlung, nach der Natur des logischen Denkens und seiner Beziehung zur Erkenntnis, nach dem Sprach- und sonstigen Zeichengebrauch, nach der Freiheit, nach der Moral und ihrer (bestehenden oder nicht bestehenden) Beziehung zur Existenz Gottes, nach der Kunst, nach dem Werden des Menschen durch erkenntnisgebundene Kunsthandlungen in der Zeit. Allein die Kritik an dem kritischen Kant reicht folglich nicht aus: Würde man nämlich darlegen, daß sein Weg ein nicht gangbarer Weg ist, hätte man dadurch lediglich die Notwendigkeit des Abschieds von der Transzendentalphilosophie - in einem besonderen Sinn - aufgezeigt. Benötigt wird aber viel mehr. Benötigt wird endlich eine überzeugende Antwort auf die sich stellenden Fragen. Dafür ist die Zeit reif, weil alles dazu Notwendige seit langem gegeben ist. ISBN 3777604356