Beschreibung:

182 S., gebundene Ausgabe mit Umschl.

Bemerkung:

Umschlag mit geringen Randläsuren. - Bibliogr. und Literaturverz. - Daß Baudelaire am Anfang der modernen Dichtung steht, gilt heute als weithin ausgemacht. Das Urteil wird verbürgt durch Autoritäten wie Walter Benjamin, Gottfried Benn, T. S. Eliot, Paul Valery und, namentlich für deutsche Leser, durch Hugo Friedrich. Das Jahr 1857, in dem die erste Auflage der »Fleurs du Mal« erschien, wäre dieser Ansicht zufolge der Epochenschnitt, der den Übergang von der Romantik zur Moderne setzt. Aber keiner scheint damals ein solch bedeutendes Ereignis bemerkt zu haben. Und Baudelaire selbst beschreibt in seinem allegorischen Gedicht von der »romantischen Sonne« sein großes Bedauern angesichts ihres Untergangs. Ob er sich selbst für einen Romantiker hält, ist unsicher. Doch fühlt er sich gewiß als einen der letzten, die noch Augen für die verschwindende Pracht haben. Johannes Kleinstück geht in diesem literarhistorischen Essay den Gründen für jenes populäre Mißverständnis nach. Und indem er Baudelaire gegen seine Interpreten liest, erscheint aufs neue die morbide Schönheit dieser Dichtung. ISBN 3608913750