Beschreibung:

120 S. 8°. Illsutrierte Originalhalbleinwand

Bemerkung:

frisches Exemplar des hübschen Bändchens ."Geboren am 26. Januar 1854 in Münster als Sohn jüdischer Eltern. Sein Vater war Kaufmann. Besuch der Grundschule und Realschule in Münster und für drei Jahre eines Instituts in Sondershausen/Thüringen. Von 1870 bis 1872 kaufmännische Lehre in Bochum. Danach Tätigkeit im elterlichen Geschäft (Lederhandel, seit 1875 Schuhwarenhandlung), das er nach dem Tod seines Vaters (1890) mit seinem Bruder Julius übernahm. Er war Mitglied der von Hermann Landois gegründeten Zoologischen Abend-gesellschaft und Mit- oder Alleinverfasser der plattdeutschen Theaterpossen und Ein-akter der AZG, bei denen er auch als begabter Darsteller auftrat. (Schmieding 1993) Der wachsende Erfolg dieser Volksstücke, die viel von ihrer Wirkung den Darstellern der AZG verdankten ? alle Rollen wurden von Männern, darunter auch "Natzohme" (die Glanzrolle von Eli Marcus im "Mester Tüntelpott", 1895), gespielt· ? führten um die Jahrhundertwende zur Bildung mehrerer Gesellschaften im Münsterland, die mit eigens verfaßten Volksstücken nach dem Vorbild der Münsterschen AZG großen Beifall ernteten. Von dem Bekanntheitsgrad der Werke von Eli Marcus speziell, ihrer Beliebtheit und Verbreitung unter den Zeitgenossen zeugen Zeitungsnotizen über fortwährende Aufführungen seiner Volksstücke in westfälischen Vereinen zu Anlässen verschiedenster Art, Notizen über plattdeutsche Abende, bei denen Eli Marcus eingeladen und als "vorzüglicher Interpret seiner Dichtungen" geschätzt wurde, sowie Würdigungen seiner "lyrischen Leier": Nach der Jahrhundertwende wandte sich Eli Marcus nämlich, ohne die Theaterstücke völlig aufzugeben, mehr der Lyrik zu. (Weiß 1989). Er beteiligte sich an den von Landois herausgegebenen Sammlungen plattdeutscher Dichtungen. Verfasste mit Landois, Pollack, Schmitz, Rade und anderen Mitgliedern der zoologischen Abendgesellschaft in Münster i.W. eine Anzahl der Theaterstücke, welche zum Besten des dortigen zoologischen Gartens seit 1881 aufgeführt wurden. Die meisten dieser Stücke sind nicht gedruckt, sondern nur autographiert worden. (Seelmann, Bd. 1, 1896; Bd. 2, 1915) 1917 gab er sein Schuhgeschäft am Roggenmarkt auf. Um 1919 zog er sich mehr und mehr aus der Öffentlichkeit zurück. Seit 1920 betrieb er in Münster einen An- und Verkauf wertvoller Altertümer und Kunst, war daneben aber weiterhin schriftstellerisch tätig. Wie lange Eli Marcus noch aktiv bei der AZG mitwirkte, läßt sich nicht genau feststellen, weil die Archivalien der AZG ein Opfer des Zweiten Weltkrieges wurden. Seine Bühnenstücke wurden jedoch noch häufig aufgeführt und seine Lyrik und Prosa fernerhin geschätzt und rezitiert. Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus wurde es still um ihn. (R. Schmieding) Er starb am 13. September 1935 in Münster." (LWAA)